Komondor

Der Komondor ist seit über tausend Jahren in seiner Heimat Ungarn bekannt. Er ist ein Herdenschutzhund, der dafür gezüchtet wurde, mit der Herde zu leben und sie vor Diebstahl und Raubtieren zu schützen. Das kordelartige Fell hält den Komondor bei jedem Wetter warm und trocken und bietet eine dicke Schutzschicht, die ihn selbst gegen kräftige Raubtiere wie Wölfe schützt. Man geht davon aus, dass sie mit den nomadischen Magyaren nach Ungarn kamen und möglicherweise vom kaukasischen Owtcharka – ebenfalls ein Herdenschutzhund – abstammen.

Diese Herdenschutzhunderasse stellt einige Bedingungen an seine Besitzer:innen. Ideal ist eine ländliche, ruhige Umgebung und wenig Besuch. Es ist wichtig, dass du dir Zeit nimmst, um ihn an andere Menschen zu gewöhnen, damit er sie als Teil der Familie akzeptiert. Darüber hinaus benötigt das Fell des Komondors eine sehr spezifische Pflege, die selbst professionelle Hundefriseur-Salons nicht immer anbieten. Wenn es nass ist, riecht sein Fell unter Umständen stark und braucht Tage, um vollständig zu trocknen! Für diejenigen mit Land und Vieh ist es eine herausfordernde, aber auch angenehme Rasse, mit der man gut leben und trainieren kann.

Der Komondor benötigt täglich etwa eine Stunde Bewegung, hinzu kommt außerdem Zeit für Training und Denkspiele. Der Zugang zu sicheren Auslaufplätzen und ein großer, sicher eingezäunter Garten sind wichtig.

Der Komondor benötigt als großer Hund mit einem Fell, das Wasser und Schmutz sammelt, viel Platz. Ein großes Grundstück mit sicherem Zaun sollte daher vorhanden sein. Nach einem Bad braucht der Komondor Stunden, um vollständig zu trocknen, daher ist ein eigener Raum oder eine Hütte für einen großen, haarigen, nassen Hund unerlässlich. Der Komondor eignet sich besser für ein Landleben – eine belebte städtische Umgebung löst in ihm eher Anspannung und Stress aus.

Große Hunderassen haben nicht nur einen großen Appetit, sondern benötigen auch ein anderes Verhältnis an Nährstoffen, einschließlich Mineralstoffen und Vitaminen, als kleinere Rassen. Der Komondor ist anfällig für Blähungen und Magenprobleme; kleinere, häufigere Mahlzeiten können dieses Risiko verringern.

Mit unserem leicht verständlichen Leitfaden erfährst du, wie du deinem Hund eine ausgewogene Ernährung bieten kannst.

Sie werden nicht ohne Grund auch Wischmopp-Hunde genannt. Das Deckhaar des Komondors ist grob, während das Unterfell weich ist. Beide Haartypen verbinden sich zu Fellschnüren, die, wenn sie nicht geschnitten werden, irgendwann den Boden berühren. Nach einem Spaziergang ist es wichtig, das Fell des Hundes nach aufgesammelten Blättern und Zweigen abzusuchen!

Das Fell darf nie gebürstet werden – stattdessen pflegst du die Fellstränge, indem du alle paar Monate von Hand neues Haar von der Haut abtrennst. Besitzer:innen, die zum ersten Mal einen Komondor halten, sollten sich die Fellpflege von der Züchterin bzw. dem Züchter oder einer anderen erfahrenen Person zeigen lassen. Die Pflege der „Dreadlocks“ des Komondors ist eine zeitaufwändige Aufgabe, die du niemals vernachlässigen solltest, da sich sonst große Fellmatten bilden können. Am besten erlernst du die Fellpflege selbst, da nur sehr wenige Hundefriseure in der Lage oder bereit sind, mit diesem Fell umzugehen.

Mehr zur Hundepflege und den täglichen Routinen erfährst du in unserem Artikel.

Der Komondor ist kein leicht zu erziehender Hund! In seiner Geschichte wurde der Komondor über viele Generationen hinweg so gezüchtet, dass er Fremden gegenüber misstrauisch ist – dies beinhaltet auch, dass er bereit ist, Aggressionen gegen Tiere und Menschen einzusetzen. Um sicherzustellen, dass diese Hunde sich richtig verhalten, ist eine sorgfältige Erziehung erforderlich. Die üblichen Methoden der positiven Verstärkung, Geduld und Freundlichkeit sind in der Hundeerziehung des Komondors anwendbar. Dennoch ist der Komondor kein Hund, der das Training besonders genießt oder Verhaltensweisen nur wegen eines Leckerlis bereitwillig wiederholt.

Der Komondor eignet sich für Familien mit viel gesichertem Auslauf auf dem Land, wenig Besuch und viel Zeit und Energie für Bewegung, Training und Pflege. Wenn sie als Familienhunde leben sollen, sind sie besser in Familien mit hundeerfahrenen, älteren Teenagern als in solchen mit kleinen Kindern aufgehoben. Ihr dichtes Fell macht ihre Körpersprache schwer lesbar, und ihr Temperament toleriert das typische Verhalten von Kleinkindern in der Regel nicht.

Obwohl viele Hunde als kinderfreundlich gelten, muss allen Hunden und Kindern beigebracht werden, gut miteinander auszukommen und sicher zusammen zu sein. Hunde und kleine Kinder sollten immer von Erwachsenen beaufsichtigt werden und nicht alleine zusammen sein.