Wie gelingt die Futterumstellung beim Hund am besten? Wann sollte man das Hundefutter umstellen? Welche Probleme können auftreten?
Warum sollte ich einen Futterwechsel bei meinem Hund durchführen?
Eine Futterumstellung bei deinem Hund ist meistens dann notwendig, wenn dieser in eine neue Entwicklungsphase eintritt oder gesundheitliche Probleme wie Übergewicht hat. Wenn eine der folgenden Kriterien zutrifft, solltest du eine Futterumstellung bei deinem Hund in Erwägung ziehen:
- Alter: Dein Hund tritt in eine neue Entwicklungsphase ein, zum Beispiel vom Welpen zum erwachsenen Hund oder vom erwachsenen zum Seniorenhund. Je nach Altersstufe verfügen Hunde über einen unterschiedlichen Nährstoffbedarf.
- Gesundheit: Es liegen gesundheitliche Gründe vor, beispielsweise eine Futterunverträglichkeit. Wie gut ein Hund die verschiedenen Inhaltsstoffe im Futter verträgt, ist von Tier zu Tier unterschiedlich. Es kommt dabei auf das Vorhandensein und/oder den Anteil an bestimmten Proteinen, Kohlenhydraten oder Fetten im Futter an. Symptome für eine Unverträglichkeit können sein: Fellverlust, stumpfes und schuppiges Fell, chronische wiederkehrende Ohrenentzündungen, Blähungen, Erbrechen, Durchfall, entzündete Hautstellen sowie Juckreiz und vermehrtes Kratzen. Berate dich in diesem Fall mit einem/einer Tierarzt/-ärztin!
- Kastration: Du möchtest deinen Hund kastrieren lassen? Nach der Operation kommt es zu einer Umstellung im Hormonhaushalt und damit verbunden zu einer Veränderung im Stoffwechsel, die zu einem geringeren Energiebedarf führt. Wenn du deinem Hund weiterhin sein gewohntes Futter in der üblichen Menge gibst, wird er wahrscheinlich zunehmen. Daher kann es sinnvoll sein, deinen Hund nach einer erfolgreich überstandenen Kastration an ein Futter mit einem geringeren Kaloriengehalt zu gewöhnen.
- Futter: Du möchtest deinem Hund ein qualitativ hochwertigeres Futter geben, beispielsweise mit hochwertigem Protein und spezifischen Inhaltsstoffen zur Unterstützung der Gesundheit.
- Übergewicht: Dein Hund benötigt ein Futter mit reduziertem Kaloriengehalt, weil er übergewichtig ist. Auf lange Sicht haben fettleibige Hunde eine niedrigere Lebenserwartung.
Was sollte ich bei der Futterumstellung meines Hundes beachten?
Die Gesundheit deines Hundes hat oberste Priorität. Daher solltest du die Futterumstellung schonend durchführen und dafür sorgen, dass dein Hund auch weiterhin optimal versorgt bleibt. Hier die wichtigsten Punkte, auf die du bei der Futterumstellung achten solltest:
- Verwende grundsätzlich das Hundefutter, welches sich am besten für deinen Hund eignet. Das Futter ist schmackhaft und es bekommt deinem Hund gut? Dein Hund ist gesund und vital? Dann experimentiere lieber nicht unnötig mit unterschiedlichen Futtermitteln! Denn wenn du die tägliche Futterration änderst, belastest du damit womöglich das Verdauungssystem deines Hundes.
- Wage lieber keine Futterumstellung, wenn dein Hund gerade krank war. Warte lieber ab, bis es deinem Hund wieder besser geht. Stelle dir vor, dein Hund probiert das neue Futter, obwohl er sich noch schlecht fühlt. Beim nächsten Mal könnte er einen großen Bogen um das neue Futter machen, da er es mit seinem Unwohlsein in Verbindung bringen könnte.
- Führe neues Futter lieber langsam ein, vorzugsweise über einen Zeitraum von sieben bis zehn Tagen. Während du den Anteil der alten Nahrung verringerst, erhöhst du allmählich den Anteil des neuen Hundefutters. Mag dein Hund das Vermischen der Futtersorten nicht, kannst du ihm beide Futtersorten getrennt nebeneinander anbieten und ihn so ermuntern, das neue Futter auszuprobieren. Falls dein Hund die neue Nahrung verweigert, solltest du dich an deine/n Tierarzt/-ärztin wenden – er/sie wird dir Ratschläge geben, wie du am besten vorgehen sollst.
Tage | Menge |
1. - 3. Tag | 25% neues, 75% altes Futter |
4. - 6. Tag | 50% neues, 50% altes Futter |
7. - 9. Tag | 75% neues, 25% altes Futter |
10. Tag | 100% neues Futter |
Nach der Futterumstellung: Der Hund hat Durchfall oder andere Probleme
Nicht immer verläuft eine Futterumstellung ohne Nebenwirkungen. Selbst bei einer langsamen Futterumstellung ist es nicht unüblich, dass bei deinem Hund folgende Symptome auftreten:
- Weicher Kot
- Blähungen
- Häufiger Stuhlgang (bis zu fünfmal täglich)
- Appetitverlust
- Durchfall
- Erbrechen
- Juckreiz
Zeigt dein Hund eine weichere Kotkonsistenz, Blähungen, vermehrten Kotabsatz oder reduzierten Appetit, ist das noch kein Anlass zur Beunruhigung. Wenige Tage nach einem Futterwechsel können diese Symptome auftreten und wieder abklingen. Wenn dein Hund jedoch unter Durchfall oder Erbrechen mit Unwohlsein leidet oder über mehrere Tage hinweg Symptome zeigt, die nicht abklingen, kann das ein Hinweis auf ernstere Ursachen sein. Wende dich dann unbedingt an eine/n Tierarzt/-ärztin!
Futterumstellung bei Welpen: Ab wann?
Junge Hunde sollten in Abhängigkeit von ihrer Rasse im Alter von neun bis 24 Monaten auf eine Vollnahrung für erwachsene Hunde wechseln. Denn wenn das Wachstum abgeschlossen ist, hat der Hund einen veränderten Nährstoffbedarf. Beachte hierzu die Empfehlungen auf der Verpackung und lasse dich nicht in Versuchung führen, zu früh auf eine Futtersorte für ausgewachsene Hunde zu wechseln!
Ab wann sollte ich Seniorenfutter an meinen Hund verfüttern?
Wir empfehlen eine Nahrungsumstellung in Abhängigkeit der Rasse. Bei Hunden großer Rassen, wie zum Beispiel Deutschen Doggen, solltest du diese ab einem Alter von circa sechs Jahren und bei kleinen Rassen ab neun Jahren vornehmen. Meist sinkt bei Hunden in diesem Alter der Energiebedarf, da sie weniger aktiv sind als jüngere Hunde. Hochwertige, leicht verdauliche Proteine werden dafür wichtiger. Seniorrezepturen sind speziell auf die Bedürfnisse älterer Hunde abgestimmt und enthalten die Nährstoffe, die ein Hund braucht, damit er seine Gesundheit auch im Alter erhalten kann.
Den Hund vom Nass- aufs Trockenfutter umstellen
Bei der Umstellung von Nass- auf Trockenfutter wird dein Hund länger kauen und mehr Wasser benötigen. Stelle sicher, dass dein Hund bei der Fütterung von Trockenfutter immer freien Zugang zu frischem Wasser hat. Sicher wirst du auch feststellen, dass er häufiger kleinere Portionen isst, anstatt alles auf einmal aufzufressen. Da Trockenfutter energiereicher ist als Nassfutter, reicht eine deutlich kleinere Tagesration – beachte bei der Futtermenge die Empfehlungen auf der Verpackung, die einen Orientierungswert liefern.
Es kann sein, dass dein Hund das Trockenfutter anfangs verweigert, weil es ihm zu hart ist. Um deinen Hund an das Trockenfutter zu gewöhnen, kannst du es vorerst in warmem Wasser einweichen. Es wird dadurch besser kaubar, ohne seinen Geschmack zu verlieren. Bitte biete deinem Hund das eingeweichte Trockenfutter nur für eine kurze Zeit an und entsorge die nicht gefressenen Reste.
Den Hund vom Trocken- aufs Nassfutter umstellen
Bei der Umstellung von Trocken- auf Nassfutter wird dein Hund weniger trinken und vermutlich mehr und schneller essen! Trockenfutter ist konzentrierter als Nassfutter. Daher benötigt dein Hund mehr Nassfutter, um dieselbe Kalorien- und Nährstoffmenge aufzunehmen. Beachte bei der Zuteilung der täglichen Futtermenge die Empfehlungen auf der Verpackung.
Der tatsächliche individuelle Bedarf deines Tiers variiert in Abhängigkeit von Aktivität, Rasse, Alter und Geschlecht. Wenn dein Hund das Nassfutter anfangs verweigert, kannst du etwas Trockenfutter für den extra knusprigen „Biss“ daruntermischen.
Wie lange dauert die Futterumstellung beim Hund?
Für die Dauer einer Futterumstellung gelten folgende Richtwerte:
Art der Futterumstellung | Dauer |
Von Welpen- auf Erwachsenenfutter | 7 bis 10 Tage |
Von Erwachsenen- auf Seniorenfutter | 7 bis 14 Tage |
Von Nass- auf Trockenfutter | 14 bis 30 Tage |
Von Trocken- auf Nassfutter | 7 bis 10 Tage |
Weitere Faktoren können beeinflussen, wie lange die Futterumstellung bei deinem Hund dauert:
- Ist dein Hund (bzw. seine Verdauung) robust oder sensibel? Bei einem sensiblen Hund solltest du dir bis zu zwei Monate Zeit nehmen.
- Wie lange nimmt dein Hund schon sein bisheriges Futter zu sich? Je länger er bereits sein „altes“ Futter frisst, umso zeitaufwändiger ist die Umgewöhnung.
- Spielen gesundheitliche Gründe, wie Allergien und Krankheiten bei der Futterumstellung eine Rolle? Solltest du deine/n Tierarzt/-ärztin um Rat zur Gestaltung der Futterumstellung bitten.
Unbestritten ist: Die Futterumstellung kann viel Fingerspitzengefühl und einen langen Atem erfordern. Doch sie ist machbar – und oft zudem unvermeidbar. Es lohnt sich!
Du hast Fragen zur Futterumstellung beim Hund? Kontaktiere uns. Wir helfen dir gerne weiter.