Freigänger-Katze: Was ist zu beachten?
Die Entscheidung, ob deine neue Katze oder dein neues Kätzchen nach draußen darf, ist nicht einfach. Für den Fall, dass du unschlüssig und nicht sicher bist, was das Beste ist, haben wir in diesem Ratgeber alle Informationen zusammengestellt, die du kennen solltest.
In Deutschland ist es üblich, Katzen ins Freie zu lassen. Laut International Cat Care können 90 % der Katzen kommen und gehen, wie sie wollen, und nur 10 % der Besitzer entscheiden sich dafür, ihre Katzen ständig im Haus zu halten.
Wenn du in einer ruhigen, ländlichen Gegend lebst, bietet es sich an, dein Kätzchen frei herumlaufen zu lassen, aber es gibt natürlich auch Situationen, in denen deine Katze im Haus besser aufgehoben ist, z. B. wenn du in einer belebten Stadt lebst. Wenn du dir noch nicht sicher bist, ob du deine neue Katze in die weite Welt hinauslassen solltest, lies weiter, um mehr über die möglichen Vorteile und Risiken für Katzen mit Freigang zu erfahren.
Wie entscheiden Katzen, ob sie draußen oder drinnen sein wollen?
Jede Katze hat ihre eigenen Vorlieben und einen individuellen Charakter, und manchmal nimmt sie dir die Entscheidung zwischen drinnen und draußen ab. Wo sich deine Katze am wohlsten fühlt, ist in der Regel leicht zu erkennen: Ängstliche oder ältere Katzen bevorzugen wahrscheinlich die Gemütlichkeit im Haus und stürmen nicht jedes Mal zur Tür, wenn sie geöffnet wird.
Wenn deine Katze jedoch ganz aufgeregt wird und an jedem noch so kleinen offenen Tür- oder Fensterschlitz kratzt, dann möchte sie wahrscheinlich ein Freigänger sein.
5 Argumente für Freigänger-Katzen
Es hat viele Vorteile, wenn man seiner Katze erlaubt, die weite Welt zu erkunden.
- Jede Menge Bewegung
Eine Katze, die draußen lebt, wird viel seltener übergewichtig, weil es in der Natur so viel zu tun gibt! Wenn Katzen draußen sind, verbringen sie ihre Zeit am liebsten mit Klettern, Laufen und Erkunden, was alles sehr gut für ihre körperliche Gesundheit ist. - Fördert die psychische Gesundheit
Es ist erwiesen, dass der Aufenthalt im Freien auch der psychischen Gesundheit deiner Katze zugutekommt. Das liegt vor allem an den vielen Gerüchen, Erlebnissen und Geräuschen, die ihre Sinne stimulieren. Außerdem hilft es, potenziellem Stress in der Wohnung zu entfliehen. - Natürliche Verhaltensweisen ausleben
Einer der wichtigsten Vorteile des Freigangs ist, dass die Katze ihre natürlichen Verhaltensweisen ausleben kann. Sie kann an Bäumen kratzen (und verschont so vielleicht dein Sofa), ihr Revier patrouillieren und ihren Jagdinstinkt ausleben, was besonders in ländlichen Gegenden wichtig ist, um die Nagetierpopulation unter Kontrolle zu halten. - Eine große Katzentoilette
Dies ist oft ein entscheidender Faktor für Besitzer, die nicht die ganze Zeit damit verbringen wollen, das Katzenklo zu reinigen. Viele Freigängerkatzen verrichten ihr Geschäft einfach draußen. Es gibt natürlich auch Katzen, die den Komfort einer Katzentoilette bevorzugen und immer ins Haus gehen, um ihr Geschäft zu verrichten, und andere, die nicht rausgehen mögen, wenn es draußen regnet. Daher ist es auch bei Freigängerkatzen empfehlenswert, eine Katzentoilette für alle Fälle im Haus zu haben. - Grenzenlose Unterhaltung
Wenn du aus beruflichen Gründen viel Zeit außer Haus verbringst, ist ein Leben mit Freigang vielleicht das Beste für deine Katze. Wohnungskatzen brauchen in der Regel viel mehr Unterhaltung und Aufmerksamkeit von ihren Besitzern als Freigänger, die draußen viel Anregung finden.
Mögliche Risiken für eine Freigänger-Katze
Wo Licht ist, gibt es auch Schatten. Hier sind einige Risiken für Freigängerkatzen, die du kennen solltest:
- Verletzungen durch Autos - dieses Risiko ist besonders hoch für Kätzchen unter einem Jahr. Sobald sie dieses Alter überschritten haben, sind sie sich der Gefahren wahrscheinlich bewusster.
- Freigänger-Katzen schlafen im Winter gern auf den Reifen oder unter der Motorhaube des Autos - dies kommt vor allem vor, wenn das Auto gerade erst gefahren wurde und noch warm ist.
- Katzen können sich verirren - wenn deine Katze ihre Umgebung nicht gut kennt, kann es passieren, dass sie sich zu weit vom Haus entfernt und sich verirrt.
- Die Wahrscheinlichkeit, mit giftigen Substanzen in Kontakt zu kommen, ist erhöht - Menschen verwenden oft Chemikalien wie Schneckenkorn, Frostschutzmittel, Nagetiergifte oder haben giftige Pflanzen im Garten.
- Erhöhtes Risiko von Kämpfen - dies ist vor allem ein Problem in eng bebauten Gebieten, wo sich die Territorien der Katzen überlappen.
- Erhöhtes Risiko, mit Krankheiten, Zecken, Flöhen oder Würmern in Kontakt zu kommen - vor allem aufgrund des vermehrten Kontakts mit anderen Katzen und der Außenumgebung.
Wie du deine Katze im Freien sicher hältst
Als Besitzer einer Freigänger-Katze willst du natürlich dafür sorgen, dass deine Katze so sicher wie möglich ist, wenn sie draußen ist und die Freiheit mit allen Sinnen genießt. Hier sind einige Dinge, die du tun kannst, um sicherzustellen, dass deine Katze auch beim Freigang sicher unterwegs ist.
Halte Impfungen, Floh- und Wurmkuren auf aktuellem Stand
Da es nicht unwahrscheinlich ist, dass deine Katze mit anderen Katzen in Kontakt kommen, ist es sehr wichtig, ihre Impfungen immer auf dem neuesten Stand zu halten. Du solltest außerdem sicherstellen, dass du regelmäßig und in Absprache mit Deinem Tierarzt Floh- und Wurmkuren verabreichst, damit deine Katze glücklich und gesund bleibt.
Installiere eine Katzenklappe
Wenn tagsüber niemand zu Hause ist, der deine Katze wieder hereinlässt, wenn sie sich draußen bedroht fühlt, solltest du unbedingt eine Katzenklappe installieren. Wenn du befürchtest, dass andere Katzen in der Nachbarschaft die Klappe benutzen, kannst du eine Klappe kaufen, die so programmiert ist, dass sie nur auf den Mikrochip oder das Halsband deiner Katze reagiert und sich öffnet.
Lasse deiner Katze einen Mikrochip einpflanzen
Für Freigängerkatzen ist es wichtig, dass sie einen Mikrochip haben. Sollte sich deine Katze einmal zu weit von zuhause entfernen oder in einer Garage oder einem Schuppen eingeschlossen werden, erhöht ein Mikrochip Ihre Chancen, sie wiederzufinden. Wer deine Katze findet, braucht sie nur zum Tierarzt zu bringen, der den Chip einscannen kann, um deine Kontaktinformationen zu bekommen.
Denke über eine Kastration nach
Grundsätzlich ist es empfehlenswert, deine Katze kastrieren zu lassen, wenn sie sich im Freien aufhält. Wenn sie nicht kastriert ist, erhöht sich das Risiko einer ungewollten Schwangerschaft, und sie entfernt sich eher von zuhause, da sie auf der Suche nach einem potenziellen Kater ist. Außerdem weiß man, dass unkastriert Kater viel territorialer sind, ihren Besitzern Probleme mit dem Markieren und Sprühen an Möbeln machen und außerdem in Kämpfe mit anderen Katzen verwickelt werden.
Mache deinen Garten katzenfreundlich
Wenn du in deinem Garten katzenfreundliche Pflanzen anpflanzt, ist es viel unwahrscheinlicher, dass sie versuchen, giftige Pflanzen zu fressen. Pflanzen wie Katzenminze, Lavendel und Katzengras werden von Katzen geliebt! Achte aber immer darauf, dass Dünger und Pflanzenschutzmittel für Tiere und Pflanzen ungiftig sind.
Möchtest du herausfinden, wie deine neue Katze oder dein neues Kätzchen ihre Umgebung wahrnimmt? Lies auch unseren Artikel darüber, wie deine Katze die Welt erlebt.