
Auch wenn du die Gesundheit deiner Katze regelmäßig im Auge behältst, empfiehlt es sich, einmal im Jahr einen tierärztlichen Vorsorgetermin zu vereinbaren. Die Katzenhaltung bereitet zwar Freude, bringt aber auch Verantwortung mit sich, einschließlich der regelmäßigen Besuche in der tierärztlichen Praxis. Manchmal braucht es ein professionelles Auge, um subtile Veränderungen im Gesundheitszustand deines Haustieres zu erkennen, besonders da Katzen Krankheiten sehr gut verbergen können.
Allgemeine Katzengesundheit
Wichtig ist, dass du deine Katze nicht erst ärztlich vorstellst, wenn sie krank oder verletzt ist, denn Vorsorgeuntersuchungen sind wichtig, um bestimmten Krankheiten vorzubeugen.
Deine Tierärztin oder dein Tierarzt wird deine Katze mindestens einmal im Jahr gründlich untersuchen wollen, vor allem, wenn sie älter wird oder besondere medizinische Unterstützung benötigt. Bei diesem Termin wird deine Katze von den Schnurrhaaren bis zur Schwanzspitze komplett untersucht.
Ein weiterer Vorteil der jährlichen Vorsorgeuntersuchungen ist, dass sich deine Katze an den Besuch in der Tierarztpraxis gewöhnt, insbesondere wenn es ihr gut geht. Dies kann ihr helfen, eine positive Beziehung zu deiner Tierärztin oder deinem Tierarzt aufzubauen. Denn sollte sie nur zum Tierarzt gehen, wenn sie verletzt oder krank ist, verbindet sie die Besuche ausschließlich mit schlechten oder stressigen Erlebnissen.
Katzenimpfungen
Impfungen sind wichtig, um deine Katze vor bestimmten Krankheiten zu schützen, darunter: Die Impfungen gegen Katzenschnupfen (felines Herpesvirus und Calicivirus) und gegen feline Panleukopenie (felines Parvovirus) sollten – nach Abschluss der Grundimpfungen (Grundimmunisierung) – in Abständen von bis zu drei Jahren aufgefrischt werden.
Es handelt sich um sogenannte Core-Impfungen, das heißt, jede Katze sollte stets vor diesen Erkrankungen geschützt sein. Gegen das feline Leukämievirus und gegen bakterielle Infektionen wie feline Chlamydien oder Bordetellen, die Augen- und Atemwegserkrankungen hervorrufen können, stehen ebenfalls Impfungen zur Verfügung; diese zählen zu den Non-Core-Impfungen, das heißt, sie sind für Katzen mit einem erhöhten Infektionsrisiko (z. B. in großen Haltungen) sinnvoll.
Flöhe, Zecken und Würmer
Auch bei der Bekämpfung von Flöhen, Zecken und Würmern gilt: Vorsorge ist besser als Nachsorge. Bedenke, dass Flöhe oder zumindest ihre Larven das ganze Jahr über in deinem Haus und Garten leben. Flöhe können bei deiner Katze eine Flohspeichelallergie auslösen, die schwere Hautentzündungen verursacht. Außerdem sind sie Überträger des Gurkenkernbandwurms. Zecken können ebenfalls unangenehme Krankheiten übertragen. Ein Wurmbefall kann im Extremfall zu einer Mangelversorgung und Blutarmut bei betroffenen Katzen führen. Am besten fragst du deine Tierärztin oder deinen Tierarzt um Rat, wie du einen äußeren Parasitenbefall sowie Band- und Rundwürmer vermeiden kannst.
Kastration
Wenn du unerwünschten Nachwuchs bei deiner Katze vermeiden möchtest, solltest du deine Katze unbedingt kastrieren lassen – das gilt für Kater wie für Katzen. Bei weiblichen Katzen kann eine Kastration außerdem das Risiko für Gesäugetumore und Infektionen der Gebärmutter senken.
Über den besten Zeitpunkt der Kastration solltest du dich tierärztlich beraten lassen. Vor allem wenn es sich um eine adoptierte Katze handelt, ist es ratsam, dies so schnell wie möglich machen zu lassen.
Verhalten
Erwähne beim Vorsorgetermin unbedingt alle Verhaltensänderungen oder Probleme wie z. B. unsauberes Verhalten.
Diese könnten mit einer Grunderkrankung oder einem Verhaltensproblem zusammenhängen, das sich mithilfe einer verhaltenstherapeutisch qualifizierten Person in den Griff kriegen lässt.
Zahnpflege
Deine Tierärztin oder dein Tierarzt wird sich unter anderem die Zähne deiner Katze genau ansehen, um Anzeichen von Zahnproblemen zu erkennen. Katzen sind bekanntlich schlecht darin, ihren Besitzer:innen von Schmerzen zu erzählen, daher ist es eine gute Idee, den Check-up zu nutzen, um eine professionelle Meinung einzuholen. Insbesondere bei älteren Katzen treten Zahnerkrankungen immer häufiger auf. Sichere dich daher durch eine zahnärztliche Untersuchung ab und verlasse dich nicht darauf, dass deine Katze Anzeichen diesbezüglich gibt. Weitere Tipps zur Zahnpflege von Katzen findest du auf unserer Seite.
Gewicht und Körperkondition
Übergewicht ist ein weit verbreitetes Problem bei Katzen. Nutze daher die Gelegenheit, deine Katze beim nächsten Check-up zu wiegen und mit einer Tierärztin oder einem Tierarzt über ihre Körperkondition zu sprechen. Wenn deine Katze übergewichtig ist, gibt es mehrere Möglichkeiten, sie auf dem Weg zu einem gesunden Körpergewicht zu unterstützen. Sprich zum Beispiel während des Check-up-Termins über einen Diätplan und Möglichkeiten, das Aktivitätsniveau deiner Katze zu steigern. Eventuell bietet deine tierärztliche Praxis ein Gewichtsreduktionsprogramm an. Umgekehrt sollte deine Katze nicht untergewichtig sein. Wenn sie seit dem letzten Wiegen Gewicht verloren hat, ist es wichtig, Rücksprache mit deiner Tierärztin oder deinem Tierarzt zu halten, da dies ein Anzeichen für ein gesundheitliches Problem sein kann.
Seniorenkatzen
Je älter deine Katze wird, desto häufiger empfiehlt es sich, regelmäßig Vorsorgetermine zu vereinbaren, um gesundheitliche Probleme frühzeitig zu erkennen. Hierbei wird bei Bedarf eine Blut- und Urinuntersuchungen veranlasst, mitunter auch weitere Untersuchungen. Möglicherweise wirst du gebeten, eine Urinprobe mitzubringen. Dies hilft, festzustellen, ob deine Katze Erkrankungen wie Diabetes oder Nierenfunktionsstörungen hat.
Nutze den Termin, um im tierärztlichen Gespräch über alle Probleme zu sprechen, die dir aufgefallen sind, egal wie klein sie erscheinen mögen. Dazu gehören die Futter- und Wasseraufnahme, das Aktivitätsniveau und alle anderen Sorgen, die du vielleicht hast. Denn ähnlich wie Menschen können ältere Katzen verschiedene Organerkrankungen wie Arthrose, Seh- oder Hörverlust und sogar Gedächtnisprobleme oder Demenz haben.
Früh erkannt, lassen sich viele gesundheitliche Probleme bei Katzen mit Medikamenten oder Änderungen des Lebensstils managen, die deine Tierärztin oder dein Tierarzt während eines Check-ups mit dir besprechen wird.