Wenn ein neuer Welpe ins Haus kommt, ist das ein aufregendes Abenteuer für Hundebesitzer:innen! Auch wenn du erfahren bist und bereits einen Hund hast, kommen mit jedem neuen Welpen, den du in dein Zuhause aufnimmst, neue Herausforderungen auf dich zu. Eine davon ist, wie du deinen Welpen mit deinem älteren Hund vergesellschaftest.
Jeder Hund hat individuelle Charaktereigenschaften, das gilt für den Welpen wie für deinen ausgewachsenen Hund. Die Vergesellschaftung der beiden ist jedoch in der Regel nicht so kompliziert, wie du denkst. Mit dem richtigen Vorgehen und gründlicher Vorbereitung kannst du sicherstellen, dass sich deine beiden vierbeinigen Freunde bald gut verstehen!
Wie man einen erwachsenen Hund und einen Welpen zusammenführt
Für die Vergesellschaftung eines Welpen mit einem älteren Hund gilt es, Persönlichkeit und Temperament beider Hunde zu berücksichtigen. Es ist wichtig, dass dieser Prozess Schritt für Schritt erfolgt, um möglichen Stress zu minimieren. Wenn die Vergesellschaftung geduldig erfolgt, kann sie eine großartige Grundlage für ein glückliches und freundliches Zusammenleben beider Hunde sein.
Zu Beginn kannst du beide Hunde unter Aufsicht zusammenführen und dabei Techniken der positiven Verstärkung nutzen.
Was du vor der Zusammenführung beachten solltest
Denke daran, dass dein älterer Hund dein Zuhause als sein Revier betrachtet und territoriales Verhalten zeigen könnte, wenn ein neuer Welpe einzieht. Um dies zu vermeiden, ist es am besten, wenn sich beide an einem neutralen Ort ohne Ablenkungen kennenlernen. Neutral bedeutet zum Beispiel auf einer Wiese, zunächst ohne Spielzeuge, Leckerlis und andere Dinge, die sie übermäßig aufregen oder reizen könnten.
Das Kennenlernen sollte ohne große Umstände passieren. Erwarte nicht, dass die beiden sofort Freunde werden (obwohl das passieren kann). Gib ihnen Zeit, sich kennenzulernen und sich aneinander zu gewöhnen.
Versuche, ruhig und geduldig zu sein. Hunde können Stress oder Angst spüren, besonders wenn sie dich gut kennen. Bist du gestresst, wird dein Hund wahrscheinlich dein Verhalten während des Kennenlernens widerspiegeln. Wenn du ruhig und zuversichtlich bist, stehen die Chancen gut, dass das Treffen zwischen deinen Hunden reibungslos verläuft.
Einen erwachsenen Hund und einen Welpen zusammenführen - Schritt für Schritt
Wir haben eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zusammengestellt, die dir helfen soll, die Zusammenführung deines neuen Welpen mit deinem älteren Hund bestmöglich zu managen:
- Geht zusammen spazieren. Das ist eine der besten Methoden, deine Hunde miteinander bekannt zu machen, da sie die Möglichkeit haben, miteinander zu interagieren, Seite an Seite zu gehen oder einfach nur die Umgebung zu erkunden. Um mögliche Eifersucht zu vermeiden, bitte möglichst eine weitere Person aus deinem Haushalt, deinen neuen Welpen zu führen, während du den älteren Hund an der Leine hast.
- Beobachte ihre Körpersprache genau. Wenn du merkst, dass einer der Hunde sich unwohl fühlt oder Anzeichen von Irritation oder Aggression zeigt, ist es am besten, seine Aufmerksamkeit auf etwas anderes zu lenken oder das Treffen zu beenden. Du kannst das Kennenlernen später fortsetzen. Lass deine Hunde das Tempo vorgeben, und achte auf ihre Körpersprache. Wichtig ist auch, dass du keinen der beiden bestrafen oder ausschimpfen solltest, wenn einer oder beide sich anknurren. Sie lernen sich kennen, und es ist normal, dass sie Grenzen setzen. Der ältere und damit erfahrenere Hund wird den Neuling in die Schranken weisen, wenn dieser seine Grenzen überschreitet.
- Einen Hund zu bestrafen, weil er knurrt, ist grundsätzlich nicht zu empfehlen, da es dazu führen kann, dass der ältere Hund in der gleichen Situation in Zukunft ohne Vorwarnung beißt. Kurz gesagt, es kann normal sein, dass geknurrt wird und dass der ältere Hund versucht, zwischen dir und dem jüngeren Hund zu intervenieren, wenn du dem Kleinen Aufmerksamkeit schenkst. Das solltest du akzeptieren. Wenn die Bindung zwischen den beiden stärker wird, wird der ältere Hund sich nach und nach mehr vom jüngeren Hund gefallen lassen. Wenn dein älterer Hund allerdings in der Vergangenheit einen anderen Hund gebissen hat, insbesondere ohne Warnsignale wie Knurren, solltest du vor der Zusammenführung (tier-)verhaltenstherapeutischen Rat einholen.
- Lass sie ohne Leine spielen. Sobald die Hunde sich ein wenig miteinander vertraut gemacht haben, löse die Leinen und lasse sie miteinander spielen. Spielen verbindet soziale Tiere wie Hunde sehr, also führe viele Spielzeiten ein. Du kannst Lieblingsspielzeuge nutzen, sofern dein Hund bisher nie Aggressionen gezeigt hat, wenn er sein Spielzeug mit anderen Hunden teilen musste.
- Nutze positive Verstärkung. Während die beiden miteinander spielen, verwende positive verbale Hinweise, damit sie sich ermutigt fühlen, weiterzumachen.
- Bringe den neuen Welpen ins Haus. Da sich die beiden mittlerweile kennen, wird es für den älteren Hund einfacher sein, den neuen Welpen in seinem Zuhause zu akzeptieren. Bereite aber getrennte Räume oder Bereiche für jeden von ihnen vor. So stellst du sicher, dass sie sich zurückziehen können, wenn sie genug voneinander haben und Ruhe brauchen.
- Setze Grenzen. Um sicherzustellen, dass sich deine Hunde verstehen, sollte jeder seine eigenen Spielzeuge, Näpfe und Betten haben. Vielleicht bemerkst du auch, dass der ältere Hund mehr Aufmerksamkeit von dir benötigt. Deshalb ist es am besten, wenn du ihm genauso viel Aufmerksamkeit schenkst wie in der Zeit, bevor der neue Welpe in die Familie kam. Versuche auch, die gleichen täglichen Routinen wie zuvor beizubehalten und den neuen Welpen an die bereits etablierten Abläufe zu gewöhnen.
- Nutze getrennte Futterstellen. Wenn die Futternäpfe deiner Hunde zu nah beieinanderstehen, könnte der Welpe versucht sein, aus dem Napf des älteren Hundes zu fressen, was verständlicherweise beim älteren Hund Irritationen hervorrufen könnte.
Was du nicht tun solltest
- Die Einführung des neuen Hundes überstürzen - lass die Hunde sich in ihrem eigenen Tempo kennenlernen.
- Individuelle Zeit vernachlässigen - beide Hunde sollten getrennt voneinander Aufmerksamkeit und Zuneigung erhalten.
- Warnzeichen ignorieren - achte immer auf die Körpersprache und entschärfe die Situation, sobald du Anzeichen von Stress siehst.
- Interaktionen erzwingen - versuche nicht, deine Hunde zu zwingen, Zeit miteinander zu verbringen oder zusammen zu spielen. Dies wird sich von selbst entwickeln, wenn du ihnen erlaubst, sich freiwillig einander zu nähern, und ihnen Zeit dazu lässt.
Wenn du diese einfachen Schritte befolgst, kannst du eine positive Umgebung für die Zusammenführung eines neuen Welpen mit einem älteren Hund schaffen. Mit Geduld und einer guten Vorbereitung ist der Grundstein für eine starke und sichere Beziehung zwischen beiden vierbeinigen Familienmitgliedern gelegt.
Möchtest du wissen, wie du deinen neuen Welpen am besten mit deinen Kindern bekannt machst? Erfahre alles darüber, indem du als nächstes unseren Artikel "Hund und Kind aneinander gewöhnen" liest!