Die täglichen Gassi-Zeiten sind wohl eines der wichtigsten Rituale im Alltag für dich und deinen Hund. Und wie alle Rituale stärkt vor allem das Gassi gehen eure Beziehung und bedeutet für deinen besten Freund so viel mehr, als einfach nur seine "Geschäfte" zu erledigen oder sich kurz die Beine zu vertreten. Was du bei den täglichen Gassi-Runden beachten solltest, wie du sie individuell gestalten kannst und was es für dich alles zu erleben gibt, das erfährst du in diesem Artikel. Doch zunächst stellt sich die Frage: Wie oft und wie lange muss mein Hund eigentlich raus?
Wie oft muss ein Hund raus?
Sicherlich hast du schon oft gelesen, dass dein Hund "genügend" oder "ausreichend" Auslauf braucht. Aber wie viel ist eigentlich "genügend"? Und woher soll man wissen, ob die tägliche Gassi-Runde "ausreichend" ist?
Natürlich können auch wir nicht für jede einzelne Hunderasse sprechen. Doch unsere BENEFUL Faustregel bietet dir eine gute Orientierungshilfe, wie oft ein Hund raus muss - diese kannst du dann speziell an deinen Vierbeiner anpassen.
Faustregel: So viel Auslauf braucht ein Hund
- Täglich mehrere kleine Runden für junge und kleine Hunde (bis 9 Monate/bis 35 cm). Je 15 bis 45 Minuten Auslauf mit spielerischen und ruhigen Phasen.
- Zwei große Runden für erwachsene Hunde. Je eine gute Stunde in einem Tempo das zu dem Temperament der Rasse passt und ca. 15 Minuten aktives Spiel. Zusätzlich solltest du drei Gassi-Runden von etwa 20 Minuten in flottem Tempo einplanen.
Hunde mit viel Bewegungsdrang verlangen noch mehr Auslauf. Bestimmte Rassen brauchen deshalb mindestens 30 bis 60 Minuten aktives Spiel, Schwimmen oder Sport pro Tag.
Welche Hunderassen einen besonders großen Bewegungsdrang haben, erfährst du in unserem Artikel Bewegung mit Hund.
Gassi gehen für kleine Anfänger
Für Welpen gelten in diesem Fall nochmal ganz andere Regeln. Und gerade bei dem neuen kleinen Familienmitglied will man ja bekanntlich alles richtig machen. Aber was ist das richtige Maß an Bewegung und Auslauf für dein neues Familienmitglied?
Wie oft und lange dein Welpe laufen soll hängt unter anderem von der Rasse und seinem genauen Alter ab. Kleine Rassen sind viel schneller ausgewachsen und demnach auch vom Knochenaufbau her viel früher reif als schnell- und großwüchsige Rassen wie Deutscher Schäferhund oder Deutsche Dogge. Bei diesen muss man dementsprechend noch mehr aufpassen als bei kleinen Hunden.
In den ersten Wochen startest du am besten mit mehreren einzelnen Sequenzen. Dabei kommt es nicht auf die Gesamtdauer an, sondern wie viel dein Hund am Stück belastet wird. Steigere den Auslauf langsam, beginnend mit kleinen Spaziergängen von etwa zehn Minuten am Stück, dafür ca. sechs bis acht Mal täglich. Erst mit sechs Monaten solltest du ab und zu alle paar Tage einmal eine Stunde Gassi gehen. Auf eine Einheit Belastung sollte dann mindestens das Drei- bis Vierfache an Ruhe kommen. Das heißt: Eine Stunde Action bedeutet drei bis vier Stunden Ruhe. Natürlich ist das jetzt nur ein grober Richtwert - am besten du hörst und vertraust da einfach auf die Signale, die dein Welpe dir gibt. Dein Tierarzt kann dir bestimmt noch weitere Tipps dazu geben, wie viel Bewegung dein kleiner Vierbeiner braucht.
Wir empfehlen dir außerdem die einzelnen Gassi-Runden abwechslungsreich zu gestalten. Kurze Konzentrationsübungen und mehrere Koordinationsübungen kannst du dabei sehr gut in die einzelnen Auslaufphasen einbauen. Lege z.B. Agility-Hindernisstangen auf den Boden und lass deinen Hund darüberlaufen, aber keinesfalls -springen. Das trainiert nicht nur seine Motorik, sondern lässt ihn auch sicherer auf den Beinen werden.
Auf Wanderungen solltest du deinen Liebling dann erst ab einem Jahr mitnehmen. Und auch hierbei gilt: langsam anfangen und dann im angemessenen Maß steigern!
Ganz gleich, ob du einen großen oder kleinen Hund hast, am besten führst du ihn langsam an die Bewegung heran. Fang mit kurzen Spaziergängen im langsamen Tempo an. Hat sich dein Hund daran gewöhnt, kannst du dazu übergehen, die Zeit, das Tempo und die Entfernung eurer Gassi-Routen zu steigern. Weiche Böden wie Erde, Sand oder Gras sind ideal für die Pfoten deines Hundes.
Neue Gassi-Routen sorgen für Abwechslung
Nicht nur wir Menschen probieren gerne Neues aus. Auch unsere besten Freunde lieben es, unbekannte Wege zu entdecken und sich in Abenteuer zu stürzen. Am besten variierst du also deine Spazierstrecken regelmäßig, damit deinem Hund beim Gassi gehen nicht langweilig wird.
Doch was tun, wenn alle Strecken in der Nähe schon zig Mal abgelaufen sind? Natürlich kannst du auf deine eigene Faust losziehen - und dich dabei womöglich im Wald verirren. Oder du probierst es mit Online Angeboten wie Dog's Places. Dort findest du zahlreiche Gassi-Wege in deiner Region, kannst dir Tipps von anderen Haltern holen und selbst deine Lieblingsstrecken einstellen.
Hundespiele für den Spaziergang
Neben neuen Routen können auch verschiedene Hundespiele oder Hundespielzeug Abwechslung in euren Gassi-Alltag bringen. Und dafür brauchst du gar nicht viel. Für viele Spiele mit deinem besten Freund eignen sich Leckerlis besonders gut, mit denen allein du schon kreative Spiele gestalten kannst.
Verstecke zum Beispiel Leckerlis im Gras und lass deinen Hund auf Kommando danach suchen. Das fordert bei all den aufregenden Eindrücken seinen scharfen Geruchssinn und belohnt ihn nach dem Finden.
Ein weiteres spannendes Spiel: Statt Leckerlis verstecke einfach mal dich selbst! Ob im hohen Gras oder zwischen Bäumen. Dieses Spiel stärkt die Beziehung zwischen dir und deinem Hund besonders, denn er lernt, auf seine Menschen zu achten und den Fokus voll und ganz auf dich zu legen. Man nennt diese Übung auch Mantrailing.
Gassi-Ausflüge & Gassi-Treffen
Wusstest du, dass es viele Hundehalter gibt, die regelmäßige Gassi-Treffen oder sogar große Gassi-Ausflüge veranstalten? Kein Wunder, schließlich macht es viel mehr Spaß, wenn man die Freude über seine Hunde auch mit anderen Herrchen und Frauchen teilt. Und unsere besten Freunde treffen gleichzeitig neue Spielgefährten, die jede Gassi-Runde für sie einzigartig machen. Eben ein ganz besonderes Highlight im Alltag.
In Internet-Portalen wie Spontacts oder Hunde-Gassitreff kannst du viele solcher Gassi-Freunde finden und mit ihnen Gassi-Treffen vereinbaren.
Extra-Tipp: Gassi gehen für Stadthunde
In Städten leben Hunde und Menschen oft auf engstem Raum miteinander. Respektvolles und vorausschauendes Handeln ist dabei die Grundvoraussetzung, wenn du mit deinem besten Freund Gassi gehst.
Bei dem hohen Verkehr auf den Straßen ist es mehr als ratsam, deinen Hund an der Leine zu führen. Außerdem weißt du nie, wie andere Passanten, Kinder, Jogger oder Radfahrer auf deinen Hund reagieren - sie könnten Angst vor ihm haben, andersrum kann aber auch dein Hund durch die vielen Eindrücke verunsichert werden. Die Leine ist deshalb unabdingbar!
Harter Asphalt unter den Pfoten ist für Hunde auf Dauer generell nicht wirklich das Wahre. In den meisten Städten gibt es aber fast immer fußläufig schöne grüne Parks, in denen dein Hund ein kleines bisschen Natur genießen kann. Aber Achtung! Suche am besten direkt nach einem Park, in dem freilaufende Hunde erlaubt sind. So umgehst du mögliche Bußgelder und kannst mit deinem Hund auch in der Stadt täglich unbeschwert die Seele im Grünen baumeln lassen.
Apropos: Wie wäre es am Wochenende mit einem ausgedehnten Gassi-Ausflug aufs Land? Auf eine wildwachsende Wiese oder in den Wald? Das ist für dich mindestens genauso erholsam wie für deinen besten Freund. Aber auch hier gilt: Leine nicht vergessen! Denn du musst sichergehen, dass dein Hund nicht wildert. Das ist nicht nur für die potentielle Beute gefährlich, sondern kann wohlmöglich auch für deinen Liebling zur Gefahr werden. Wenn du diesen wichtigen Tipp beachtest, steht dem außergewöhnlichen Wochenend-Ausflug nichts mehr im Wege!
Was für ein Hundewetter
Sicher kennst du den Spruch "Bei diesem Wetter jagt man keinen Hund vor die Tür". Gewöhnlich hört man ihn vor allem bei Regen, doch da ist er eher unangebracht. Denn dein Hund braucht regelmäßigen Auslauf - ganz gleich, wie das Wetter ist. Regen ist also kein Grund um nicht zumindest eine kleine Runde mit deinem Hund zu drehen.
Aufpassen solltest du allerdings, wenn das Wetter extrem warm oder kalt ist. Gerade im Winter ist es wichtig, dass du deinem Hund nach jedem Spaziergang gut die Pfoten abwischst, um Schnee, Eis oder Salz zu entfernen. Und auch im Sommer solltest du beim Sonnenschutz nicht nur an dich sondern auch an deinen besten Freund denken. Versuche an heißen Tagen nicht direkt auf dem aufgeheizten Asphalt zu laufen und suche dir für längere Spaziergänge möglichst schattige Routen.
Kennst du schon den Trick, um zu überprüfen, ob der Asphalt zu heiß für die empfindlichen Pfoten deines Lieblings ist? Einfach deinen Handrücken auf den Gehweg legen - ist dies für dein Empfinden zu schmerzhaft, dann kannst du sicher sein, dass auch dein Hund diese Temperaturen nicht angenehm findet. Und generell ganz wichtig: Immer etwas Wasser im Gepäck haben. Mit einem Reisenapf oder einer Trinkflasche mit integriertem Napf kann sich dein Hund jederzeit erfrischen.
Gassi-Checkliste: Das solltest du bei jedem Spaziergang dabeihaben
- Leine
- Kottüten und evtl. eine Schaufel
- Handtuch
- Hundespielzeug
- Leckerlis
- Für längere Spaziergänge: Reisenapf und Wasser