
Ein Lymphom beim Hund kann eine beängstigende Diagnose sein. Es handelt sich um eine fortschreitende und oft tödliche Krankheit und der Gedanke, dass dein Hund daran leiden könnte, ist für jeden Tierhalter hart. Aber es ist wichtig, so viel wie möglich über diese Krankheit zu wissen. Nur so kannst du verstehen, was die Diagnose bedeutet, auf welche Symptome du achten musst und was dich in der Tierarztpraxis erwartet, wenn es zur Behandlung kommt.
Lies weiter, um zu erfahren, was du über Lymphome bei Hunden wissen musst.
Was ist ein Lymphom?
Als Lymphom bezeichnet man eine Gruppe verschiedener Krebsarten bei Hunden, die typischerweise das Lymphsystem befallen. Die Zellen im Lymphsystem, die sogenannten „Lymphozyten“, sind für die Abwehr von Infektionen zuständig und befinden sich überall im Körper, treten aber an bestimmten Stellen in höherer Konzentration auf. Deshalb findet man Lymphome normalerweise in Teilen des Lymphsystems wie dem Knochenmark, der Milz, dem Darmtrakt oder den Lymphknoten.
Lymphozyten wandern jedoch überall im Körper umher. Dies bedeutet, dass in seltenen Fällen auch Organe außerhalb des Lymphsystems wie die Haut, die Augen oder das Nervensystem betroffen sein können.
Welche Arten von Lymphomen gibt es bei Hunden?
Die verschiedenen Arten von Lymphomen wurden nach den Körperteilen benannt, an denen sie auftreten. Wenn ein Lymphom bei deinem Hund diagnostiziert wird, meint dein Tierarzt üblicherweise eine dieser vier Arten von Lymphomen:
Multizentrisches Lymphom beim Hund
Wie der Name schon sagt, bedeutet diese Art von Lymphom, dass es mehrere Bereiche im Körper deines Hundes gibt, in denen sich das Lymphom entwickelt hat. Dies ist eine der häufigsten Formen dieser Krankheit, die sich vor allem durch vergrößerte Lymphknoten bemerkbar macht.
Alimentäres Lymphom beim Hund
Wenn das Lymphom irgendwo im Magen-Darm-Trakt auftritt, bedeutet das, dass dein Hund unter einem alimentären Lymphom leidet.
Mediastinales Lymphom beim Hund
Auch die Lymphknoten im Brustkorb können als Folge eines Lymphoms anschwellen. In diesem Fall nennt man die Erkrankung mediastinal. Dies ist jedoch eine der seltensten Formen von Lymphomen bei Hunden.
Extranodales Lymphom beim Hund
Wenn das Lymphom deines Hundes in Bereichen außerhalb des Lymphsystems auftritt, bedeutet dies, dass er an einem extranodalen Fall der Krankheit leidet. Die Haut, die Augen, die Nieren und sogar das Nervensystem können betroffen sein.
Was sind die Symptome eines Lymphoms bei Hunden?
Ein Lymphom beim Hund kann verschiedene Organe befallen, so dass es schwierig ist, die Symptome genau zu bestimmen. Aber im Allgemeinen sollten die Besitzer auf einige verräterische Anzeichen für ein Lymphom achten:
- Große Lymphknoten
- Gewichtsverlust
- Lethargie
- Erbrechen
- Appetitlosigkeit
- Schwierigkeiten beim Atmen
Lymphknoten bei Hunden
Geschwollene Lymphknoten sind eines der Symptome für ein Lymphom beim Hund. Aber vielleicht fragst du dich, wo genau die Lymphknoten liegen und woran du erkennst, dass sie ungewöhnlich groß sind.
Es gibt viele Lymphknoten im ganzen Körper, aber die am einfachsten zugänglichen und zu überprüfenden sind unter dem Kiefer, hinter dem Knie und in der Achsel- und Leistengegend. Diese geschwollenen Knoten fühlen sich wie eine große, feste Masse unter der Haut an.
Bevor du deinen Hund untersuchen lässt solltest du wissen, dass ein geschwollener Lymphknoten nicht unbedingt bedeutet, dass dein Tier an Krebs erkrankt ist. Auch Entzündungen im Körper können zu diesen geschwollenen Lymphknoten führen. Deshalb ist es wichtig, dass du alle notwendigen Untersuchungen durchführen lässt, die der Tierarzt empfiehlt, um herauszufinden, was tatsächlich im Körper deines Hundes passiert.
Wie häufig ist ein Lymphom bei Hunden?
Lymphome bei Hunden sind relativ häufig. Sie machen etwa 7-24 % aller bei Hunden diagnostizierten Krebserkrankungen aus. Obwohl Umweltfaktoren eine Rolle spielen können, haben Studien gezeigt, dass bestimmte Rassen ein höheres Risiko haben, an Lymphomen zu erkranken. Zu diesen Rassen gehören Dobermänner, Rottweiler, Boxer und Berner Sennenhunde.
Ist Lymphdrüsenkrebs bei Hunden vererbbar?
Da bestimmte Rassen häufiger betroffen zu sein scheinen als andere, kann das Lymphom auch eine genetische Komponente haben. Lymphome können jedoch bei Hunden jeder Rasse auftreten und werden vermutlich von verschiedenen Faktoren beeinflusst, wie z. B. der genetischen Anfälligkeit, einer Schwächung des Immunsystems und umweltbedingten Auslösern wie dem Kontakt mit bestimmten Giften, Viren oder Bakterien.
Wie wird ein Lymphom bei Hunden diagnostiziert?
Wenn der Verdacht auf ein Lymphom besteht, wird dein Hund wahrscheinlich eine Reihe von Tests durchlaufen. Da es sich um eine systemische Krankheit handelt, die sich fast überall im Körper ausbreiten kann, wird der Tierarzt oft Röntgen- und Ultraschalluntersuchungen durchführen, um ungewöhnliche Knoten zu erkennen. Auch Blutuntersuchungen und die Analyse von Tumorzellen sind wahrscheinlich Teil des diagnostischen Prozesses.
Ein weiterer wichtiger Punkt, den dir dein Tierarzt mitteilen wird, ist das Stadium, in dem die Krankheit fortgeschritten ist. Es gibt fünf Stadien: Stadium eins bedeutet, dass nur ein einziger Lymphknoten gefunden wurde, und Stadium fünf ist das schwerste, wenn bereits mehrere Organe befallen sind.
Behandlung von Lymphomen beim Hund
Die häufigste Behandlung für Hunde mit Lymphomen ist die Chemotherapie. Glücklicherweise sind die Nebenwirkungen nicht immer so besorgniserregend wie beim Menschen: Die meisten Hunde leiden weder unter Haarausfall noch fühlen sie sich krank. Die Art der Chemotherapie und die Häufigkeit der Behandlung hängen von der Diagnose deines Hundes ab. Bestimmte Arten von Lymphomen sprechen nicht auf eine Chemotherapie an. Wenn eine Chemotherapie nicht in Frage kommt, kann auch eine Operation oder eine Strahlentherapie angeraten sein.
Wie ist die Prognose für Hunde mit Lymphomen?
In den meisten Fällen entwickelt sich das Lymphom bei Hunden schließlich zu einer tödlichen Krankheit. Das Ziel ist es, deinem Hund die bestmögliche Behandlung zukommen zu lassen und seine Lebensqualität zu verbessern.
Eine Chemotherapie kann den Krebs im Durchschnitt für 8-9 Monate in Remission versetzen. Aber häufig kehrt das Lymphom irgendwann zurück und eine zweite Remission ist in der Regel schwieriger zu erreichen.
Manchmal entscheiden sich Tierhalter dafür, ihrem Hund keine Behandlung anzubieten. Sei es wegen des Krankheitsstadiums ihres Hundes oder wegen der Behandlungskosten, aber du solltest wissen, dass die Überlebensrate deines Tieres in der Regel in Wochen gemessen wird, wenn du diesen Weg einschlägst.
Deshalb ist es wichtig, dass du dich auf ein ehrliches Gespräch mit deinem Tierarzt über die Überlebensrate für die spezielle Lymphomart deines Hundes und sein aktuelles Stadium vorbereitest, damit du die beste und angenehmste Option für deinen besten Freund wählen kannst.
Wie hoch ist die Lebenserwartung eines Hundes mit Lymphom?
Ein Hund, der an einem Lymphom erkrankt ist, kann je nach Art des Lymphoms, seinem Stadium, dem Gesundheitszustand des Hundes und der empfohlenen Behandlung zwischen ein paar Wochen und mehreren Monaten leben. Heutzutage gibt es Behandlungsmöglichkeiten für unsere vierbeinigen Freunde. Chemotherapie, Strahlentherapie und Immuntherapie können deinem Hund eventuell mehr Zeit mit dir verschaffen.
Das Lymphom ist eine komplexe, fortschreitende und oft tödlich verlaufende Krankheit. Aber mit der Hilfe eines Tierarztes und dem Fokus auf die Lebensqualität deines Hundes in dieser schweren Zeit kannst du entscheiden, was das Beste für deinen Hund ist, damit er so lange wie möglich glücklich bleibt.
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