Mit zunehmendem Alter nimmt die Energie deines Hundes ab. Aber oft verbirgt sich hinter der vermeintlichen Altersschwäche eine ernstzunehmende Krankheit: das Cushing-Syndrom beim Hund. Alle Infos gibt es hier im Überblick.
Was ist das Cushing-Syndrom beim Hund?
Das Cushing-Syndrom, auch bekannt als Hyperadrenokortizismus, ist eine hormonelle Störung, die bei Hunden ab 8 Jahren sehr verbreitet ist. Bei dieser Krankheit produziert der Körper übermäßig viel Cortisol – ein Steroid, das oft als Stresshormon bezeichnet wird. Bestimmte Mengen dieses Hormons im Körper sind wichtig und tragen zu Funktionen des Immunsystems oder zur "Kampf- oder Flucht"-Reaktion bei. Der übermäßig hohe Cortisol-Spiegel, der beim Cushing-Syndrom auftritt, verursacht jedoch ein Ungleichgewicht der Hormonregulation im Körper und führt zu den mit der Krankheit verbundenen Symptomen. Als häufiger betroffen gelten ältere Hunde, Hündinnen und die Rassen Pudel, Terrier, Schnauzer, Dackel, Beagle und Boxer.
Was sind die Ursachen des Cushing-Syndroms beim Hund?
Die häufigste Ursache des Cushing-Syndroms beim Hund ist ein gutartiger Tumor der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) am Gehirn. Die Hypophyse sendet über ein bestimmtes Hormon – das adrenocorticotrope Hormon (kurz: ACTH) – Nachrichten an die Nebennieren, um Cortisol zu produzieren. Bei diesem ACTH-abhängigen Cushing-Syndrom (Morbus Cushing) werden die Nachrichten weiterhin an die Nebennieren gesendet, auch wenn bereits genügend Cortisol vorhanden ist. Dadurch kommt es zu den erhöhten Werten im Körper.
Seltener kann das Cushing-Syndrom durch Tumore der Nebennieren selbst verursacht werden. Dies ist die Nebennieren-abhängige Erkrankung. Sie kann auch auftreten, wenn ein Hund wegen einer anderen Erkrankung mit hohen Dosen von Steroiden behandelt wird.
Cushing beim Hund: Symptome
Hier sind einige der häufigsten Symptome von Cushing beim Hund:
- Erhöhter Durst und Appetit
- Erhöhter Harndrang
- Lethargie oder verminderte Aktivität
- Haarausfall
- Dünne Haut
- Kugelbauch
- Anfälligkeit für Infektionen
- Vermehrtes Hecheln
- Allgemeiner Verlust des Muskeltonus
Das Cushing-Syndrom beim Hund bleibt oft eine Zeit lang unbemerkt und neigt dazu, sehr allmählich zu verlaufen. Da die Krankheit Hunde mittleren und höheren Alters betrifft, werden die Symptome zunächst oft dem Alterungsprozess zugeschrieben.
Cortisol ist ein lebenswichtiges Hormon für verschiedene Funktionen und Organe, was bedeutet, dass es auf verschiedene Weise im Körper wirkt. Daher kann eine erhöhte Produktion des Hormons eine Reihe von Körpersystemen beeinflussen und zu verschiedenen Symptomen führen. Die Liste der Cushing-Symptome ist also von Hund zu Hund unterschiedlich. Auch wenn du nicht alle der oben aufgeführten Anzeichen bei deinem Hund bemerkst, solltest du unbedingt einen Tierarzt aufsuchen.
Wie wird Cushing beim Hund diagnostiziert?
Der Tierarzt wird eine Reihe von Fragen stellen, um zu verstehen, welche Symptome du bei deinem Haustier festgestellt hast. Dann wird er deinen Hund zunächst äußerlich (z.B. am Bauch) untersuchen. Der Tierarzt kann dann geeignete diagnostische Tests vornehmen.
Normalerweise beginnt dies mit Bluttests und beinhaltet den Ausschluss anderer Krankheiten. Auch Urintests können nützliche Informationen liefern. Abhängig von den Ergebnissen können bildgebende Verfahren (wie z. B. ein Ultraschall des Bauchs) zum Einsatz kommen.
Was tun beim Cushing-Syndrom beim Hund?
Wenn das Cushing-Syndrom bei deinem Hund diagnostiziert wurde, solltest du nicht untätig bleiben. Denn unbehandelt führt das Cushing-Syndrom beim Hund in der Regel zum Tod. Zudem erhöht ein nichtbehandeltes Cushing-Syndrom beim Hund das Risiko anderer Krankheiten wie Diabetes oder Niereninfektionen. Um deinem Hund dieses Leid zu ersparen, solltest du ihn entsprechend der Empfehlung deines Tierarztes behandeln lassen.
Cushing-Syndrom beim Hund: Die Behandlung
Der Behandlungs- und Managementplan hängt von der Art des Cushing-Syndroms ab, das bei deinem Hund diagnostiziert wurde. Es sind zwei Behandlungsmöglichkeiten zu unterscheiden:
- Medikamentös: In den meisten Fällen werden Medikamente empfohlen, um die Cortisolproduktion unter Kontrolle und die Hormonwerte in einem gesünderen Bereich zu halten. Regelmäßige Tests bei deinem Tierarzt helfen dabei, sicherzustellen, dass die Behandlung so wirkt, wie sie soll. Bei Anzeichen wie plötzlicher Schwäche, Erbrechen, Durchfall oder einem Kollaps solltest du sofort deinen Tierarzt kontaktieren.
- Operativ: In einigen Fällen einer Nebennierenerkrankung kann der Tierarzt eine Operation zur Entfernung des Tumors empfehlen. Dieser Eingriff hat eine bessere Prognose, wenn der Tumor gutartig und nicht bösartig ist.
Beachte: Falls dein Hund bereits Steroide zur Behandlung einer anderen Erkrankung einnimmt, dann sprich zuerst mit deinem Tierarzt, bevor du diese Steroidbehandlung verringerst oder absetzt. Ansonsten kann es zu schweren Nebenwirkungen kommen. Der Tierarzt wird dich durch den Prozess des sicheren Absetzens leiten.
Welches Hundefutter bei Cushing-Syndrom verfüttern?
Hunde mit Cushing-Syndrom benötigen neben ihrer Behandlung ein Futter, welches leichtverdaulich und leberentlastenden ist. Dein Tierarzt wird dir bei der Wahl des geeigneten Hundefutters sicher weiterhelfen können.
Wie lange kann ein Hund mit Cushing leben?
Die meisten Fälle des Cushing-Syndroms können nicht geheilt, aber über viele Jahre erfolgreich behandelt werden. Einmal begonnen, wird die medizinische Behandlung für den Rest des Lebens deines Hundes fortgesetzt. Es müssen regelmäßige Besuche beim Tierarzt zur langfristigen Überwachung des Gesundheitszustandes deines Tieres vereinbart werden. In Fällen einer Nebennierenerkrankung kann die chirurgische Entfernung eines gutartigen Tumors heilend wirken.
Sobald die medizinische Behandlung begonnen hat, solltest du feststellen, dass dein Hund allmählich wieder zu seinem normalen Verhalten zurückfindet. Sein Durst, Appetit und Energielevel sollten sich innerhalb weniger Tage bis Wochen normalisieren. Das Nachwachsen des Fells wird jedoch mehrere Monate dauern.